Ursprünglich sollten drei Windräder in Veringenstadt aufgebaut werden – doch auch die abgesprekte Variante mit nur einem Windrad stößt auf Ablehnung.
Das Landratsamt hatte die Stadt Hettingen aufgefordert, eine Stellungnahme im Genehmigungsverfahren für die Erstellung einer Windenergieanlage auf der Gemarkung Veringenstadt abzugeben. Die Stadtverwaltung hatte vor, in ihrer Stellungnahme die Behörden bei ihren Abwägungen im Genehmigungsverfahren zu bitten, Wanderwege und Langlaufloipe sowie die Unwirtschaftlichkeit von einer Windanlage miteinzubeziehen. Doch der Gemeinderat lehnte dies ab und forderte die Stadtverwaltung auf, eine ablehnende Stellungnahme zu formulieren: Dieses eine Windrad dürfe nicht genehmigt werden. Dazu fand sich eine Mehrheit von zehn Stimmen gegen eine und drei Enthaltungen.
Bürgermeisterin Dagmar Kuster legte den Sachstand vor: Mit einem Schreiben ist die Stadt Hettingen schon im Juli gebeten worden, eine Stellungnahme zur Erstellung der Windenergieanlage abzugeben. Das vereinfachte Verfahren sehe nicht vor, dass der Gemeinderat die Stellungnahme der Verwaltung zu beschließen hätte. Jedoch wolle sie die Räte vollumfänglich informieren und für ein transparentes Verfahren sorgen, so lege sie die formulierte Stellungnahme der Verwaltung dem Gremium zur Abstimmung vor, erklärte Bürgermeister Kuster. In der Gemeinderatssitzung vom Juli hatte das Gremium befunden, dass es zu kurzfristig sei, um noch vor den Ferien eine Stellungnahme abzugeben und bat um eine Fristverlängerung. Das Landratsamt hat die Verlängerung gewährt, so stand das Thema auf der Tagesordnung der jüngsten Sitzung.
Veringenstadt bleibt im Gespräch
Der Gemeindeverwaltungsverband hatte drei Konzentrationszonen für Windräder ausgewiesen, jeweils eine in den drei Gemeinden: Kettenacker, Inneringen und Veringestadt. Weil der Milan in Inneringen und Kettenacker brütet, fallen diese zwei Konzentrationszonen heraus.
Nur noch in Veringenstadt ist der Bau von einem Windpark möglich. Und auch dieser Windpark ist im Zuge der erstellten Gutachten von drei geplanten Windräder auf eines geschrumpft. Bürgermeisterin Kuster erklärte, das Windrad sei 230 Meter hoch und werde 3000 Meter von der Inneringer zusammenhängenden Wohnbebauung entfernt aufgestellt.
Die Beeinträchtigungen wie Lärm, Infraschall, Eiswurf und Beschattung seien im Genehmigungsverfahren bereits berücksichtigt. Die gesetzlichen Vorgaben seien aber insgesamt eingehalten. Der Flächennutzungsplan sei verabschiedet, die Stellungnahme könne nur noch auf die Loipe, die Wanderwege und den Zweifel an der Wirtschaftlichkeit eines statt drei Windräder hinweisen.
Rat Gerhard Sprißler lehnte es ab, als Träger der öffentlichen Belange, angehört zu werden – der Gemeinderat habe abzuwägen, sagte er. Es gebe viele Argumente gegen das Windrad: der Milan, das Landschaftsbild und die Nähe zur Veringerstädter Bebauung. „Der Beitrag einer Anlage zu den Erneuerbaren Energien ist minimal und auch nicht wirtschaftlich. Wir sollten dagegen sein, weil es kein Beitrag zur Energiewende ist“, sagte Sprißler. Deshalb sollte die Stellungnahme der Stadt eine Ablehnung des Windrades sein.
Rat Holger Bohner sprach sich auch gegen die Genehmigung der Windkraftanlage aus. „Ich sehe den Sinn der Konzentrationszone nicht. Man hatte vor, drei Windräder zu bauen, damit es sich rentiere. Jetzt reduziert es sich auf ein Windrad, wo ein Windpark hätte entstehen sollen.
Das kann nicht wirtschaftlich sein. Da kann man nicht dafür sein“, argumentierte er. Dabei sei das Argument der Wirtschaftlichkeit im Abwägungskatalog des Gemeinderats enthalten. Das eine Windrad dürfe nicht gebaut werden, weil bald drei stehen werden, sobald der Milan vertrieben ist, sagte Rat Bohner. Bürgermeisterin Kuster ließ das Gremium über den Antrag von Rat Sprißler abstimmen: zehn Stimmen waren für eine Stellungnahme, die das Windrad komplett ablehnt, eine dagegen, drei Gemeinderatsmitglieder enthielten sich.