Wie sieht es denn eigentlich bei den erneuerbaren Energien aus?

Es wird aktuell viel verhandelt, und es sind auch schon entsprechende Entscheidungen getroffen worden. Tatsächlich realisiert wurde bei den erneuerbaren Energien aber bisher weder in Inneringen noch in der ganzen Stadt etwas. In den Nachbargemeinden geht hier schon etwas mehr. Eine Momentaufnahme.

Beim Thema Wind sieht der Regionalverband Bodensee-Oberschwaben viel Potenzial in Inneringen: Nordöstlich der Ortslage sollen 336 Hektar als Vorranggebiet für Windenergieanlagen ausgewiesen werden (die rot markierten Bereich sind inzwischen herausgefallen). Die Stadt hat ihre Waldflächen in diesem Bereich bereits vor längerer Zeit an die EnBW verpachtet, für die privaten Feldflächen links und rechts der Pistrestraße werden in diesen Tagen entsprechende Pachtverträge mit einem anderen Projektentwickler unterschrieben. Hier werden vermutlich zwischen zehn und zwölf Anlagen entstehen.

Die Ausweisung von Bebauungsplänen für PV-Freiflächenanlagen liegt in der Hand des Gemeinderats. Dieser hat sich einen Kriterienkatalog als Entscheidungshilfe gegeben, die ersten drei Anträge für solche Projekte wurden in der jüngsten Gemeinderatssitzung vorgestellt.

Der im Amtsblatt veröffentlichte Kartenausschnitt gibt allerdings nur wenig Aufschluss darüber, um welche Flächen es konkret geht.

Weiter sind hier schon die Nachbargemeinden Veringenstadt und Bingen:

Im Bereich des bestehenden Windrads bei den Buchhöfen wurde vor kurzem eine 13,5 Hektar große PV-Freiflächenanlage installiert. 10.000 Menschen oder 3000 Haushalte sollen laut Projektentwickler wpd mit dem dort produzierten Strom versorgt werden können. Nachdem es sich um eine sogenannte Agri-PV-Anlage handelt, ist auch weiterhin eine landwirtschaftliche Nutzung möglich. Allerdings ist die hierfür höher aufgeständerte Anlage auch deutlich sichtbarere in der Landschaft.

Probleme drohen beim Feldweg zur Veringer Hütte: Dieser verläuft durch zwei eingezäunte PV-Bereiche, die Zäune sind nur 5 m voneinander entfernt. Hier dürfte ein Begegnungsverkehr von landwirtschaftlichen Fahrzeugen schwierig werden. Aber auch für zwei Pkw dürfte es hier eng werden, speziell, wenn dass Bankett dann einmal mit hohem Gras eingewachsen ist. Hier täte die Stadt Hettingen gut daran, in den notwendigen eigenen Bebauungsplänen größere Abstandsflächen vorzusehen.

Kurios: Im Bereich des östlich des Gebiets verlaufenden Schotterweg – der eine deutlich geringere Verkehrsbedeutung aufweist – wurde ein wesentlich größerer Abstand zwischen Zaun und Weg eingehalten.

Bei der Windenergie sind die Fundamente für die insgesamt acht Windkraftanlagen auf Markung Bingen inzwischen fertiggestellt.

Der aktuelle Baustand lässt auch ungewöhnliche Einblicke zu: Die Fundamente haben quasi ein Kellergeschoss, in dem die Leitungen ins Bauwerk kommen.

Eine oft erzählte Mär von angeblich zehn Meter tiefen Fundamenten lässt sich außerdem widerlegen: Insgesamt dürften die Fundamente ca. vier Meter hoch sein, etwas mehr als die Hälfte wurde in den Untergrund eingegraben.

Direkt unter der 110-kV-Freileitung entsteht aktuell an der Straße nach Bingen das entsprechende Umspannwerk.

Die für die Baustellenzufahrt eingerichtete 70er-Zone hat dem Vernehmen nach schon für einige Punkte in Flensburg und viele Einzahlungen in die Sigmaringer Kreiskasse gesorgt.

Schreibe einen Kommentar