Seit 50 Jahren im Dienst der Kirche

Pfarrer Karl Hospach und seine Schwester Lydia, die ihm all die Jahre treu als Pfarrhaushälterin zur Seite steht. Ganz selten zündet er die Kerze an, welche er zur Priesterweihe überreicht bekam.

Pfarrer Karl Hospach und seine Schwester Lydia, die ihm all die Jahre treu als Pfarrhaushälterin zur Seite steht. Ganz selten zündet er die Kerze an, welche er zur Priesterweihe überreicht bekam.

Am 5. Juni feiert Karl Hospach das goldene Priesterjubiläum in Inneringen.

Dass der 5. Juni 2016 ein Sonntag ist, bestimmte das Schicksal wohl so für Pfarrer Karl Hospach. Schon am 5. Juni 1966 zelebrierte der damals 26-jährige Mann seinen ersten Gottesdienst in der Inneringer St. Martinskirche und wurde zum Priester geweiht. Genau 50 Jahre später darf der weitgereiste Priester, der seit seiner Pensionierung im Jahr 2010 wieder in Inneringen lebt, dieses besondere 50-jährige Jubiläum feiern.

Der erste Gottesdienst, den ein katholischer Pfarrer in seiner Heimatgemeinde als Hauptzelebrant feiert, wird Primiz genannt. Pfarrer Karl Hospach und seine Schwester Lydia, die ihrem Bruder über all die Jahrzehnte eine treue Pfarrhaushälterin ist, erinnern sich lebhaft an diesen Tag. Fast alle Inneringer seien zugegen gewesen, geschmückte Triumphbogen säumten die Straße, die Musik habe gespielt und alle Vereine würdigten den Tag mit Fahnenabordnungen. „Das war ein sehr beeindruckendes Ereignis, als die Prozession in die Kirche zog“, blicken die beiden zurück.

Aufgewachsen mit fünf Geschwistern verspürte Karl Hospach schon früh den Wunsch, sich der Theologie zuzuwenden. Im Internat des Salvatorianerklosters Gottesberg in Bad Wurzach, wo er sein Abitur 1961 ablegte, wurde dieses Ansinnen bestärkt. Unmittelbar nach dem Abitur nahm er das Studium der Theologie in Freiburg auf und trat 1965 in das einjährige Priesterseminar ein. „Ich zweifelte niemals an der Richtigkeit, diesen Weg zu gehen“, sagt Pfarrer Hospach aus tiefer Überzeugung. Seine Tätigkeit nach der Priesterweihe bis ins Jahr 1973 als Vikar in Immendingen, Überlingen, Neustadt, Lörrach und Markdorf waren weitere Vertiefungen ins umfangreiche Aufgabenfeld eines Pfarrers, erklärt Karl Hospach. In der Zeit habe er sehr viel Jugendarbeit gemacht, denn als Vikar habe man etwas mehr Zeit. Er muss schmunzeln, als er erzählt, dass er einmal 21 Jugendliche in seinem VW Käfer eine kurze Strecke gefahren habe. „Der Käfer hatte ja ein Schiebedach, sonst wär’s wohl zu eng geworden.“

Es folgte seine erste langjährige Stelle als Pfarrer in Bruchhausen. Zu dieser Zeit entschloss sich seine jüngste Schwester Lydia, ihrem Bruder als Pfarrhaushälterin zur Seite zu stehen. Trotz ihres jugendlichen Alters von 21 Jahren sei es auch für sie der richtige Schritt gewesen. Neben der Haushaltstätigkeit konnte sie sich in der Pfarrgemeinde und im Pfarrbüro einbringen, im Dekanat übernahm sie immer Verantwortung. Viele wichtige Projekte, wie die Wohnungslosenhilfe, initiierte sie mit. Karl Hospach erzählt weiter, dass ein ungeschriebenes kirchliches Gesetz besage, dass ein Pfarrer seinen Wirkungskreis nach zehn Jahren wechseln sollte.

Pfarrer soll Wirkungskreis nach zehn Jahren wechseln

Also wechselten die beiden nach Hausen im Killertal, wo aufgrund des verheerenden Erdbebens 1983 eine vollkommen zerstörte Kirche stand. Den Wiederaufbau, bei dem der Pfarrer als Bauherr gefordert war, sei eine schwierige Aufgabe gewesen. Weiter führte der Weg nach Gottmadingen und nach Gundelfingen. Von 2004 bis 2010 fungierte er als Kooperator in Riegel. Seit seiner Pensionierung im Jahr 2010 und seiner Rückkehr ins Heimatdorf hilft Pfarrer Karl Hospach gerne als Subsidiar in der Seelsorgeeinheit aus.

Zum Jubiläumsgottesdienst

Der Jubiläumsgottesdienst zum goldenen Priesterjubiläum findet am Sonntag, 5.Juni 2016 um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Martin in Inneringen statt. Konzelebranten sind
der Jubilar selbst, Dekan Christoph Neubrand, Pfarrer i.R. Franz Gluitz, Ortspfarrer Hubert Freier, Diakon Walter Luppart und Diakon Paul Gasser. Um 17 Uhr gibt es einen
Bildervortrag über das Leben von Pfarrer Hospach im Gasthaus Adler, zu welchem die Bevölkerung eingeladen ist.

Quelle: Schwäbische Zeitung

 

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