Die erste Ortsfasnet in der Amtszeit der drei neuen Narrenvereinsvorstände Nadine Berner, Manuel Teufel und Louis Sauter kann als absolut gelungen bezeichnet werden. Frischer Wind und bewährte Kräfte haben gutes hervorgebracht.
Bürgerball
Das gilt insbesondere auch für den Bürgerball. Das neue Vorstandstrio hat mit kleinen, aber feinen Umgestaltungen frischen Wind in den Bürgerball gebracht. Linda Sprissler war dabei Hauptverantwortliche der Neugestaltung der Dekoration und der Hallenaufteilung mit der integrierten Bar. Es gab auch eine Fotobox, die den Gästen im Laufe des Abends viel Freude bereitete und die rege genutzt wurde.
Im Eingangsbereich wurden die Gäste zunächst durch eine düstere Gasse geschleust, ganz dem Motto „Die Unterwelt im Kohlrabenstädtchen“ entsprechend. Daher erschienen auch zahlreiche Gäste als Diebe, Ganoven, Halunken oder leichte Mädchen – aber auch Ratten waren zu sehen.
Der Einzug der imposanten Narrenschar mit den vielen Gardemädchen der insgesamt vier Tanzgarden und den Blaumännern wurde angeführt von dem Vorstandstrio Manuel Teufel, Louis Sauter und Nadine Berner. In Versen begrüßte das Trio die Gäste…
… ehe Sabine Grom die abendliche Moderation übernahm.
Die mittlere Garde eröffnete das Programm mit ihrem Gardetanz und stellten unter Beweis, dass der tänzerische Nachwuchs gesichert ist.
Die zu hörenden Gedanken von Patienten und vom Arzt in einem Wartezimmer stellten die Frauen der Frauengemeinschaft mimisch und gestikulierend dar, wo so manche Ohrfeige fällig wurde.
Die Extraklasse der großen Garde mit ihrem Gardetanz und anspruchsvollen Schrittkombinationen war wiederum eine Augenweide.
Wolfgang Reiser gab den „Gelben vom Ort“ und entlarvte wie jedes Jahr die Missgeschicke, die im vergangenen Jahr passiert sind. In der Pause und auch im Anschluss an das Programm sorgte Andreas Dangel für gute Unterhaltungsmusik.
Bei der Kostümprämierung erhielten per Publikumsentscheid „Die Rocker vom Hells Woiza“ den meisten Applaus und siegten klar.
Was passiert wenn der Zunftrat auf dem Kiez auf die Mafia trifft, stellten die Blaumänner im Rotlichtmilieu tänzerisch dar.
Auch der Banküberfall von den Ausschreiern förderte einige Verfehlungen zutage, was vermutlich vom jeweiligen „Täter“ lieber unter den Teppich gekehrt worden wäre.
Im Neonlicht tanzten die Feuerwehrfrauen als mexikanische Hühner, ehe die zweite Pause angesagt war.
Wortreich und absolut lustig erklärte Daniel Teufel, was es mit der einen Rippe zu viel auf sich hat, die Adam dem lieben Gott zur Verfügung stellt und das Fazit daraus.
Männer des Urhellmuseums schwangen ihre Bierkisten im Takt…
… und anschließend betrat Niklas Birkle als „Dr Ma vom Amt“ die Bühne. Er inspizierte die renovierte Albhalle akribisch und stellte diverse Mängel fest, bestätigte allerdings in Summe ein gelungenes Resultat.
Mit ihrem Show-Tanz „Gefangen im Eis“ bezauberte die große Garde nochmal das Publikum…
… und animierte dieses im Anschluss gleich noch zum Flashmob zu „A Mann für Amore“.
Fulminant und klangreich wie immer bildete die Guggenmusik unter der sicheren Leitung von Marc Fritz den letzten Programmpunkt, und dem weiteren Fasnetstreiben stand für die nächsten Stunden die Türen auf.
Kinderball
Turbulent ist es beim Kinderball in der Inneringer Albhalle zugegangen. Die Guggenmusik sprang zur Freude der Kinder ein, als der Strom aufgrund des heftigen Sturms über längere Zeit ausfiel und damit das Programm zwangsweise lahmlegte.
Das Quartett des organisierenden Kinderballteams sind Silvia Amann, Elle Teufel, Anne Pick und Bernd Bregenzer, der als Balu der Bär maßgeschneidert für diese Rolle im Bärenkostüm auftrat.
„Die Mädels tanzen bis ihnen die Schuhe wegfliegen“, Bär Bernd Balu hatte für jeden Auftritt die passende Moderation parat, als die mittlere Garde mit ihrem schwungvollen Tanz das abwechslungsreiche Programm begann. Luisa Metzger, Jule Teufel, Paula Reiser und Maren Rösch sind die Übungsleiterinnen der Mädels.
Die Gruppe der Tanztiger unter der Leitung von Sabrina Bruno und Michaela Kobi, bestehend aus drei- bis sechsjährigen Kindern aus Hettingen und Inneringen zeigten mit bunten Tüchern einen fröhlichen Tanz.
Den Schulalltag im Visier, verpackt in zwei witzigen Sketche, nahmen Fabiola Fink, Lina Bregenzer und Elisa Lehleuter diesen auf die Schippe.
Wie immer bereicherten auch die Ropeskipper mit ihrer Darbietung den Nachmittag und zeigten den vielfältigen Einsatz mit einem Hüpfseil.
Bei der Kohlrabenschlacht war Gleichgewicht und Taktik gefragt, als sich die Kinder auf einem Schwebebalken balancierend versuchten, sich gegenseitig von diesem herunterzubefördern.
Die Space Girls Leni Teufel, Svenja Reiser, Sinja Bohner, Lara Pick, Paulina Knaus und Elisa Lehleuter hatten sich zusammen einen Tanz ausgedacht und präsentierten diesen selbstbewusst.
Weitere Sketche präsentierten die Kinder mit dem „Tohubahowu in der Schule“(Paulina Knaus, Svenja Reiser, Leni Teufel, Lara Pick, Sinja Bohner) und „Von der Wirklichkeit des Seins“ (Emilia Pick, Mia Bengel und Katharina Amann), ehe das Kinderturnen munter zu „Ritter Pups“ auf der Bühne tanzte.
Die jüngsten Gardemädels mit ihren Übungsleiterinnen Corinna Datz, Lorena Datz, Sophia Teufel und Kathleen Guhl bildeten den schönen Abschluss des Programms.
Griiicht
Bei der Verhandlung des hohlen Kohlrabengerichts hat das neue Vorstandstrio Manuel Teufel, Nadine Berner und Louis Sauter auf der Anklagebank gesessen. Umstürzlerische Umtriebe und gemeinschaftlicher Putsch gegen den uralten Narravater Benno Fritz und seine Vorstandskollegen lautete die Anklage, die Gerichtsschreiber Holger Bohner wortreich in herrliche Ab- und Ausschweifungen verpackte.
Gerichtsdiener Marc Fritz eröffnete die Verhandlung gegen die drei Delinquenten, indem zunächst der hochhohlgeborene Vorsitzende Richter und Kohlrabaverhexler Timo Metzger, der herausragende, aufrechte, unnachgiebige Staatsanwalt Bernd Metzger und der bis aufs Blut verteidigende, hammerharte Verteidiger Georg Schorsch Brandstetter vorgestellt wurden. Die kriminelle Energie der drei Angeklagten wurden vom Staatsanwalt wortgewaltig vorgetragen. Die dunklen Machenschaften seien von langer Hand geplant gewesen und hätten bereits mit der Vereins-Einschleusung des neuen Kassierers Raimund Teufel vor zwei Jahren begonnen.
Im weiteren Verhandlungsverlauf wurden viele weitere Vorkommnisse vom hohlen Gericht zu Tage gefördert und im Wortgefecht zwischen Verteidiger und Staatsanwalt diskutiert. Der verwirrte Richter Timo musste immer mal wieder seinen Kohlrabadiener Marc Fritz fragen, ob das Gehörte denn so stimme.
Von Kille, der aufgrund seiner Runderneuerung dieses Jahr sogar das Sportabzeichen ablegen werde, kam die Sprache auch zur Feuerwehr und zum Elferrat, dessen Mitglieder das Sportabzeichen trotz intensivster Werbebemühungen von HoBo nicht abgelegt hätten. Gerichtsdiener Marc erklärte dazu, dass das Wetter einfach zu schön gewesen sei und daher die Teilnahme am Sportabzeichentraining von Woche zu Woche verschoben wurde.
Viele weitere Gerüchte und Gegebenheiten wurden aufgedeckt und verhandelt, um dann doch wieder auf das Vorstandstrio zurückzukommen. Mit dem sehr milden Urteil für die drei Angeklagten – dem sofortigen Singen des Kohlrabenliedes – kamen diese glimpflich davon. Und der ganze Narrenheimsaal stimmte mit ein.
Fasnetszeischdeg
Nach dem obligaorischen Bögle-Frühschoppen, der wie jedes Jahr auch wieder von vielen närrischen Freunden aus Egelfingen besucht wurde, absolvierte die Narrenzunft ihren letzten Fasnetstermin beim Umzug in Hayingen.
Mit dem Ummachen des Narrenbaums endete eine lange, aber schöne Fasnet.
Wer noch nicht genug hatte (und das waren dem Vernehmen nach nicht gerade wenig), konnte sich beim Kehraus im Narrenheim austoben.
Vielen Dank an Sabine Rösch für die Berichte und viele der Fotos!