buy local – Kauf em Oat!

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Die Sparkasse hat ihre Filiale in Inneringen geschlossen, die Volksbank reduziert die Öffnungszeiten – wie geht es weiter mit der dörflichen Infrastruktur? Und: Was kann man selbst tun, um sie zu sichern. Die Antwort ist einfach – kauf em Oat!

Drei halbe Tage hat die Volksbank noch offen, dienstags und donnerstags von 9-12 Uhr und freitags von 14 – 16 Uhr. Dazu steht rund um die Uhr der Geldautomat zur Verfügung. Was sich auf den ersten Blick ziemlich mager anhört, ist tatsächlich weitaus mehr, als viele Albgemeinden noch haben. Ein Blick in den anderen Stadtteil genügt: In Hettingen wird es bald weder Bank noch Geldautomat geben.

Die Niedrigzinsphase zwingt die Banken zum Sparen: Die Margen werden immer geringer, und wenn die Einnahmenseite stagniert, muss man auf der Ausgabenseite sparen. Alle Banken haben ihre Zweigstellen und Geldautomaten auf ihre Inanspruchnahme überprüft, wenn in erreichbarer Nähe eine andere Filiale oder ein anderer Geldautomat steht, dann wird über Schließungen und Stilllegungen nachgedacht.

Dass in Inneringen die Filiale der Volksbank auch weiterhin offen ist und ein Geldautomat bereitsteht, hängt weniger damit zusammen, dass hier besonders nette Leute wohnen, als vielmehr damit, dass die nächstgelegene Filiale der Volksbank Bad Saulgau in Bingen und damit 10 km entfernt ist. Hätte die Raiffeisenbank Inneringen seinerzeit mit der Volksbank Hohenzollern fusioniert, wäre die nächstgelegene Filiale in Veringenstadt – und die Volksbankfiliale hätte wohl das Schicksal der Sparkassenfiliale geteilt. Wir haben also schlicht Glück gehabt!

Eine Garantie für die Ewigkeit ist das aber nicht! Sollte der Kostendruck bei den Banken anhalten, wird der Radius der nächstgelegenen Filiale größer werden, und dann kann es sehr schnell gehen! Nur wenn die Kunden ihre Filiale auch oft in Anspruch nehmen, rentieren sie sich! Und auch für Geldautomaten gelten gewisse Mindest-Zahlen, was die Abhebungen angeht – der Automaten muss sich schlicht rentieren. Deshalb sollte man – ganz einfach – sein Geld bevorzugt im Ort herauslassen, auch wenn man sich vielleicht daran gewöhnt hat, das immer dort zu machen, wo es einem gerade einfällt.

Was kann man vor Ort tun?

In Amerika gibt es den Slogan „buy local“, auf gut Schwäbisch heißt das „Kauf em Oat“. Und genau das ist der Schlüssel zum Erhalt der dörflichen Infrastruktur! Denn nur Einrichtungen, die genutzt werden, haben Aussicht darauf, erhalten zu bleiben.

Das gilt nicht nur für die Bank, sondern für alle Geschäfte! Bäcker, Metzger, Getränkehandel, Landhandel, Gastronomie – nur wenn sie ihr Auskommen haben, haben sie auch eine gute Zukunft. Das, was man im Dorf kaufen kann, sollte man auch im Dorf kaufen! Dann hat man diese Möglichkeit auch weiterhin.

Also: Drüber nachdenken und im Alltag drandenken!

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