Man wusste es, dennoch kam es jetzt doch schneller als gedacht: Der Zweckverband Wasserversorgung Mittlere Lauchert hat mit dem Abbruch des Alten Wasserturms begonnen.
So kannte man ihn, seit Bäume und Gebüsch entfernt wurden, war die eigentliche Form des Erdhügels, in dem sich ein Stahlbetonbehälter verbarg, noch besser zu sehen.
Legendär war die Aussicht, an schönen Tagen waren die Alpen zum Greifen nah.
Auf dem Turm half diese Platte bei der Orientierung.
Im Vorfeld des Abbruchs besuchten im Vorjahr die Verantwortlichen des Zweckverbands Wasserversorgung Mittlere Lauchert das Gebäude.
Das durch Rundbögen unterteilte Gebäude vor…
… und während des Abbruchs.
Viel ist nicht mehr da vom einst ortsbildprägenden Hügel, auf dem während des II. Weltkriegs eine Flugwacht eingerichtet war.
Vielen Dank an die Foto-Lieferanten WR und JM!
Eine sehr schöne Dokumentation Inneringer Ortsgeschichte!
Auf dem Hügel stand in Vor- Kriegszeiten und dann in Kriegszeiten noch zusätzlich eine Aussichtsplattform aus Holz. Von dort aus haben zwei Luftwaffenhelferinnen den Luftraum des Alpenvorraums beobachtet. Ab und zu bekamen diese (zu Übungszwecken (?!) Besuch von Luftfahrtkadetten aus Friedrichshafen. Als die Besuchszeit vorüber war, kam die Inneringer Dorfjugend in Einsatz. Sie sorgte für Starthilfe und half das Leichtflugzeug der Kadetten in der Hauptwindrichtung (West) anzuschieben.
Junge Leute mögen sagen, dass das doch Geschichten von gestern sind.
Eine der – jetzt wieder – dicht beflogenen Flugstrecken führt bis heute über
den Inneringer Wasserturm. Und dann in der Nacht fliegen die Militärma-
schinen der Nato, wahrscheinlich vom Funkbunker bei Messstetten ge-
leitet, in großer Höhe in die Kampfgebiete im Nahen Osten.
Gerthard Kaufhold
Reutlingen und Inneringen