
Vor kurzem war mit Andre Dominique Samson (84) ein in den 1960er Jahren in Inneringen stationierter ehemaliger NATO-Soldat zu Gast im Sonnenbräu-Museum.
Andre Dominique Samson (84) war von Sommer 1963 bis Sommer 1964 in Inneringen stationiert. Zu diesem Zeitpunkt war die NATO Station in Inneringen noch im Aufbau, die Baracken wurden bis Ende 1963 bezugsfertig errichtet. Allerdings waren bereits 20 bis 30 Amerikaner im Wachdienst in Inneringen präsent, für den Fall dass die ersten Pershing Raketen nach Inneringen verlegt wurden. Anfang 1964 waren die ersten Raketen in Inneringen vor Ort.
Sein militärischer Auftrag war die Errichtung von Funk-Infrasturktur beim Aufbau des NATO- Areals. Erwähnenswert ist jedoch, dass er als Fernmeldetechniker in Inneringen war, es jedoch am Standort gar keine Funkgeräte gab. Zeitgleich war ebenfalls ein ziviler Bauleiter vor Ort, der sich um die Fertigstellung der Gebäude kümmerte.
Dominique hatte sich als Unteroffizier in der französischen Armee für vier Jahre verpflichtet, um an einer militärischen Elektronikerschule seinen Abschluss zu erlangen. In Frankreich gab es zu der Zeit lediglich zwei Schulen, um Elektrotechnik / Fernmeldetechnik zu studieren. Zur gleichen Zeit wurden viele französische Soldaten in den Algerienkrieg entsandt. Ein weiterer Grund für seine mehrjährige Verpflichtung war es, einen Algerieneinsatz zu verhindern. Damals galt eine Verpflichtung bei der Armee als einen sicheren Einsatz im NATO-Verbund.
Dominique war oft bei Familie Maier (Sonnenbrauerei) zu Gast, wo er auch seine Frau Leopoldine Rauch kennenlernte. Margit Maier beherrschte die französische Sprache, somit kamen die französischen Soldaten einfacher ins Gespräch. Dominiques Frau war von 1963 bis 1968 Lehrerin in Inneringen.
Eine Anekdote musste er noch loswerden: an Weihnachten (Heilig Abend) 1963 durfte Dominique abends zu Familie Maier und mit Ihnen das Weihnachtsfest feiern. 20 Jahre nach Kriegsende sei dies keinesfalls selbstverständlich gewesen, da der zweite Weltkrieg noch vielen Menschen im Kopf war. Dass dann ein Franzose am Esstisch in Inneringen sitzen durfte, war mehr als nur Gastfreundschaft, so seine Worte. Er hat Inneringen und seine Einwohner in bester Erinnerung behalten.
Dominique bedankte sich recht herzlich bei den Inneringern für die damalige Zeit. .