Im vergangenen Jahr haben sich die Jugendkapellen von Veringendorf und Hettingen für den Erhalt einer Jugendkapelle zusammengetan. Seit Anfang Mai ist nun auch der Musikverein Inneringen dabei.
Beim Seefest des Musikvereins Inneringen hatte die „Jugendkapelle Around the Sound“ vor Kurzem Gelegenheit, sich in voller Stärke einem größeren Publikum vorzustellen. Thomas Metzger, der Vorsitzende des Inneringer Musikvereins, hieß die 35 Mitglieder zählende Kapelle und ihren Dirigenten Martin Hohmann in Inneringen bei ihrem ersten Spiel im Heimatort willkommen. Er ist überzeugt davon, dass durch den Zusammenschluss für den Nachwuchs bestens gesorgt ist: „Die Zahl der Kinder geht auch bei uns zurück, aber wir wollten etwas Attraktives bieten“, sagt er. Die Kooperation mit der zweiten Stadtteilgemeinde lag daher nah.
Der TSV hatte damit bereits gute Erfahrungen gesammelt. Die Fußballer von Hettingen und Inneringen spielen seit vielen Jahren in einem Team: „Das ist das Los der kleinen Gemeinden auf dem Land, da kann nicht jeder sein eigenes Ding machen.“ Ein kleiner Wermutstropfen bleibe natürlich, denn die Eltern müssten ihre Kinder zur Probe nach Hettingen fahren.
Schon im Dezember hatte die Musikgesellschaft Veringendorf die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit bei der Jugendausbildung gesehen und umgesetzt. Daniel Brehm ist Dirigent bei den Veringendorfern. Er ist aber auch der Dirigent für den Musikverein Hettingen. Von ihm kam die Idee, eine gemeinsame Jugendkapelle zu gründen. Viele junge Erwachsene sorgen heute in Hettingen für eine nachwuchsstarke Kapelle. Gerade deshalb wollte der Verein die nächste Generation nicht vernachlässigen. Beim Frühlingsfest im Mai gab es dann das erste gemeinsame Konzert. Alle drei Vereine können auf eine lange Tradition zurückblicken: Der Musikverein Hettingen wurde 1857 gegründet, ein Jahr später folgte Inneringen und auch die Musikgesellschaft Veringendorf wird in der Ortschronik von 1863 erwähnt.
Die Ausbildungskosten werden anteilig übernommen, die Einzelproben leistet jeder Verein selbst. Martin Hohmann, der zuvor nur die Hettinger Jungmusiker dirigierte, übernahm die Leitung der neuen gemischten Jugendkapelle. Für ihn sei es zwar mehr Arbeit, andererseits sei es aber auch ein Gewinn: „Es macht einfach mehr Spaß und Sinn.“ Die Jugendlichen spielten am liebsten flotte Stücke, die „Großen“ bevorzugten Anspruchsvolleres oder ganz Modernes.
Zur Harmonie eines Orchesters gehört auch, dass sich die einzelnen Mitglieder mit und ohne Instrument gut verstehen. Ende Juli wurde deshalb das Zeltlager der Jugendkapelle in Hettingen um die Veringendorfer und Inneringer vergrößert. Ein „tolles Programm“ mit Wanderungen und Gesellschaftsspielen war ausgearbeitet worden. Das Gremium „Jugendkapelle Around the Sound“ war im Vorfeld schon fleißig, damit es ein richtig schönes Zusammenspiel wurde.