Sibylle Ritter zeigt Werke am Töpferei-Tag

Sibylle Ritter (links) und Friederike Stuckenbrock zeigen Ergebnisse ihres künstlerischen Dialogs beim Tag der offenen Töpferei im Wohnhaus von Ritter (Foto: Gabriele Loges)

Die Keramikkünstlerin Sibylle Ritter öffnet am bundesweiten Tag der offenen Töpferei ihr Atelier. 53 baden-württembergische Keramikwerkstätten machen an dieser Aktion unter dem Motto „Sehen, Anfassen, Staunen“ mit.

Das Erdgeschoss von Sibylle Ritters Haus neben der Alten Schule in Inneringen wird am Samstag und Sonntag, 11. und 12. März, zur Galerie. Hier zeigt sie den Besuchern, was mit Keramik möglich ist. Ein Teil ihrer Arbeiten ist im Dialog mit der Stoffkünstlerin Friederike Stuckenbrock aus Bermatingen am Bodensee entstanden. Diese wird ebenfalls ausgestellt.

Weil sie keine ausgebildete Töpferin ist und auch keine Töpferei betreibt, hat sie sich bisher nie am Tag der offenen Töpferei beteiligt: „Das Geschenk einer Freundin, die Stoffe, Tücher und Filz bedruckt, hat mich jedoch inspiriert.“ Das Geschenk, ein Tischläufer, brachte sie auf die Idee, im Dialog mit Friederike Stuckenbrock Situationen aus bedruckten Stoffen und Gebrauchskeramik zu entwickeln.

Sibylle Ritter beteiligt sich als Einzige im Umkreis beim bundesweiten Töpferei-Tag. In den vergangenen Jahren kam sie über ihre Lehrtätigkeit dem angewandten Bereich näher: „Über die Kurse angeregt resultiert mittlerweile ein Fundus an Gebrauchsgegenständen, die nun beinahe ebenbürtig mein bis dahin rein künstlerisches, zweckfreies Werk begleiten.“ Die freischaffende Künstlerin hatte ihr Studium der freien und angewandten Keramik 1991 in Stuttgart abgeschlossen. Seither wurden ihre Werke in zahlreichen Ausstellungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Seit 2004 zeigt sie im Hettinger Schloss in einer Dauerausstellung, die eben erst aktualisiert wurde, ihre freien architektonischen Arbeiten aus Ton. Glaselemente eröffnen dabei eine weitere Dimension in ihrem Schaffen. Zurzeit bestücken die Künstlerinnnen Ritter und Stuckenbrock die Räume. In ihrem präsentierten „Zwiegespräch“ gehe es auch darum, andere an der Weiterentwicklung einer Idee teilhaben zu lassen. Ritter sieht in den bemalten Stoffen die Aufforderung, weiterzudenken, Gegenstände zu formen, die sonst nie so entstanden wären. „Wir haben uns von unserer gegenseitigen Begeisterung anstecken lassen und sind immer wieder selbst von dem, was entstanden ist, überrascht worden“, sagt Stoffkünstlerin Stuckenbrock über das dialogische Vorgehen. Neben den Ergebnissen dieser gegenseitigen Inspiration werden die Besucher am Tag der offenen Töpferei auch weitere Arbeiten von Sibylle Ritter sehen und das Atelier in ihrem Wohnhaus sowie die Tonwerkstatt in der Alten Schule besichtigen können. Bei ihren neuesten Objekten im Bereich „angewandte Keramik“ arbeitet Ritter mit einer besonderen Drucktechnik. Verbindungen von Wort, Bild und Form verweisen laut Ritter jedoch trotz Brauchbarkeit in Küche und Haushalt auf ihre weiterhin mit Leidenschaft betriebene „freie Keramik“. Zu sehen sind ausschließlich Einzelstücke und Kleinserien, sowohl was die Stoffdrucke angeht, als auch was die Keramik betrifft.

Geöffnet ist die Ausstellung am Samstag und Sonntag, 11. und 12. März, von 10 bis 18 Uhr.

Weitere Informationen unter:

www.wirk-stoff.de und www.keramik.sibylle-ritter.de

Quelle: Schwäbische Zeitung

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