Besucher staunen und reden über die Schönheit der Kunst

Über Kunst und Ton ins Gespräch kommen. Rechts Sibylle Ritter, links Friederike Stuckenbrock.

Zum ersten Mal hat sich Sibylle Ritter am bundesweiten „Tag der offenen Töpferei“ beteiligt. Zwei Tage lang öffnete sie ihre Arbeits- und Lebensräume, um den Menschen zu zeigen, was aus Ton alles entstehen kann. Zahlreiche Besucher kamen und nahmen das Motto „Sehen, Anfassen, Staunen“ ernst.

Zwischen der Alten Schule in Inneringen, die ihr als Unterrichtsraum dient, und ihrem Wohnhaus hatten Sibylle Ritter und ihre Kollegin Friederike Stuckenbrock aus Bermatingen am Bodensee ein kleines Zelt aufgestellt. Das Wetter zeigte sich frühlingshaft, sodass die Bänke in die Sonne gestellt werden konnten und beste Gespräche über Kunst und insbesondere Keramik und Stoffe mit den Besuchern entstehen konnten. Auch der Vorgarten und die Garage luden ein, Geformtes in vielerlei Bezug zu entdecken. Gespräche entstanden ebenso unter den Besuchern: „Diese Schale müssen Sie mal anfassen, weich wie Haut oder diese Vase, ganz körnig.“

Anfassen war bei dieser Ausstellung ausdrücklich erwünscht. Unermüdlich erklärte Sibylle Ritter den Besuchern die unterschiedlichsten Techniken der Herstellung und erzählte, welche Idee oder welcher Anfangsgedanke hinter diesem oder jenem Teil steckt. Die Besucher kamen aus der Umgebung, aber auch von weit her, um auf der Schwäbischen Alb zu sehen und zu staunen: „So viel Schönes gibt es hier“. „Ich habe richtige Glücksgefühle, wenn ich mir die Herstellung vorstelle“, fasste eine Frau aus Inzigkofen ihren Eindruck zusammen. Kein Wunder, denn Ritter versteht es, plastisch die Entstehung der Gegenstände darzustellen.

Dialog der Künstlerinnen

Ein Teil der Ausstellungsstücke entstanden im Dialog mit Friederike Stuckenbrock. Ihre in besonderen Verfahren bedruckten Stoffe forderten Ritter zu einer künstlichen Antwort auf, die letztlich zum Tag der offenen Tür führten. So entstanden unter anderem aus einem Stoff, indem Ritter einen Fluss sah, als Antwort sechs Gefäße. „Brücken, die entzücken“ nannten die beiden Künstlerinnen die Installation. Für Stuckenbrock war bereits die intensive Vorbereitung für die Ausstellung „etwas ganz Besonderes“: „Dieses Rausgehen an die Öffentlichkeit ist für mich noch neu.“ Ritter ergänzt: „Die Besucher haben uns bestätigt, dass die Kombination von Stoff und Druck auf der einen Seite und Keramik oder Ton auf der anderen Seite einen spezifischen Reiz haben.“

„Nonstop“ seien die Besucher gekommen, so Ritter: „Dass das Wochenende ein so großer Erfolg werden würde, hätte ich nicht gedacht.“

Quelle: Schwäbische Zeitung

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