Publikum in Fluch der Karibik entführt

Die Musiker zeigen bei einer schönen Serenade in Inneringen, was sie können. (Foto: Vera Romeu)

Der Musikverein und die Jugendkapelle „Around the Sound“ haben für ein großes Publikum auf dem Alten Schulhof eine sehr schöne Serenade gespielt.

Das Konzert fand im beheizten Zelt statt. „Auf der Alb ist es bekanntlich sechs Monate Winter und den Rest des Jahres ist es kalt. Im Zelt ist es für Sie und für uns angenehmer“, erklärte Vorsitzender Thomas Metzger humorvoll. Er erinnerte, dass im vergangenen Jahr das Konzert in der Kirche stattgefunden hatte. „In diesem Jahr sind wir auf dem Schulhof und nächstes Jahr hoffentlich in der Albhalle“, sagte der Vorsitzende. Im vollen Zelt herrschte eine legere Atmosphäre. Viele Kinder waren da und genossen die ungezwungene Stimmung.

Zum Auftakt spielte die Jugendkapelle unter der Leitung von Martin Hohmann. Die Jugendlichen aus Inneringen, Hettingen und Veringendorf moderierten die Stücke ganz souverän an. Sie spielten expressive Musik, die ihnen hörbar am Herzen lag. „Skyfall“ aus dem James Bond-Film war voller Spannung. Sie entführten das Publikum in den Fluch der Karibik und in die südliche Tradition des Stierkampfes. Die mitreißende Musik und das große Engagement brachten den jungen Musikern tosenden Applaus ein.

Anschließend trat der Musikverein auf, zum ersten Mal unter der Leitung von Michael Muntowitz. Er ist seit August im Amt. Das unterhaltsame Programm zeigte die Bandbreite des Repertoires. Dirigent Muntowitz hatte Werke ausgewählt, die mitreißend waren und gut zur legeren Stimmung passten. Die Solisten kamen bei den Zuhörern sehr gut an.

Zum Auftakt spielte das Orchester „Die Musikanten kommen“ mit viel Elan und Präsenz. Das Zelt war klangerfüllt. Mit dem überaus beliebten Marsch „Kaiserin Sissi“ eroberten die Musiker die Herzen ihres Publikums. Das Stück war kontrastreich und festlich gestaltet, schwungvoll und differenziert gespielt. Mit dem italienischen Schlager „Storie di tutti i Giorni“ entwickelte sich eine Art Urlaubsstimmung im Zelt. Jubelnden Applaus gab es für das Stück „Gablonzer Perlen“, das zu den Highlights der Blasmusik gehört. Das Medley „The Cream of Clapton“ war emotional eindringlich und ausdruckstark. Muntowitz betonte die farbenreiche Instrumentierung und ließ die Übergänge sanft fließen.

Noch nie in New York

Die Solisten Margot Jöckel an der Piccoloflöte und Roland Knaus am Tenorhorn begeisterten die Zuhörer mit dem Stück „Grandfathers Clock“. Das Stück begann mit dem Duo, das Publikum horchte gebannt. Es gab Szenenapplaus für die Solisten, als das Orchester einfiel. Man spürte die Freude am Musizieren. Das Publikum war mitgerissen und klatschte im Takt mit. Am Ende gab es jubelnd Bravos und Applaus. Der Welterfolg von Udo Jürgens „Ich war noch niemals in New York“ war mit den Percussions gut gestaltet und hatte seine Wirkung auf das Publikum. Die Stimmung kulminierte mit dem Statement „Musikanten mit Herz“. Die Rockpolka wurde mit Elan gespielt, das Publikum klatschte begeistert im Takt, die Stimmung war am höchsten Punkt.

Den Schlussakkord setzte Dirigent Muntowitz mit dem „Marsch des Soldaten Robert Bruce“. Die Musik erinnert an den Sieg der Schotten gegen das englische Königsreich, bei dem Schottland seine Unabhängigkeit errang.

Solistin Margot Jöckel ließ die Piccoloflöte ganz hell erklingen. Die verhaltene und ernste Musik war voller Intensität. Das Publikum verlangte noch zwei Zugaben. Dirigent Muntowitz ließ die „Kuschel-Polka“ und den „Parade-Defiliermarsch“ spielen und setzte damit einen klang- und glanzvollen Schlussakkord. Er bedankte sich sehr bei seinen Musikern für ihr großes Engagement bei den Proben und beim Konzert. Auch dankte er dem Publikum, das so zahlreich zur Serenade gekommen war. Am Ende überreichte Vorsitzender Metzger den beiden Dirigenten zum Dank ein Geschenk. Viele Konzertbesucher blieben noch länger im Zelt, um bei guter Bewirtung den schönen Abend ausklingen zu lassen.

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