Eine lange Leidenszeit ist für die Fußballer der SG Hettingen/Inneringen am 23. Juni dieses Jahres zu Ende gegangen. An diesem Tag besiegte die Mannschaft von Trainer Uli Theuer im Relegationsspiel den SV Ebenweiler nach Verlängerung mit 2:0, eine Woche nachdem die „SGHI“, wie sie von ihren Fans genannt wird, den SV Betzenweiler in der ersten Runde der Relegation bezwungen hatte. Der Wiederaufstieg in die Bezirksliga Donau war perfekt.
Die Misere hatte knapp zwei Jahre zuvor begonnen. In der Saison 2016/2017 fand die SG Hettingen/Inneringen nie den Faden. Entsprechend ernüchternd fiel die Bilanz aus. Von 32 Saisonspielen gewann Hettingen/Inneringen gerade mal drei, holte insgesamt nur 13 Punkte und stieg in die Kreisliga A ab, obwohl das Team vor der Saison als klarer Kandidat fürs Tabellenmittelfeld gehandelt worden war. Umso größer die Jetzt-erst-recht-Stimmung, mit der die Mannschaft in die Saison 2017/2018 ging. Und in der Tat, in der gerade zu Ende gegangenen Saison schien es zu laufen wie das berühmte geschnitten Brot. Die Theuer-Mannschaft übernahm am fünften Spieltag die Tabellenspitze und schien Platz eins gepachtet zu haben. An 21 von 30 Spieltagen stand die SG Hettingen/Inneringen ganz oben, nur eben nicht am entscheidenden letzten Spieltag. Das Unentschieden am vorletzten Spieltag zu Hause gegen Gammertingen, als die SG Hettingen/Inneringen nicht über ein 2:2 hinauskam, war am Ende zu viel. Oder zu wenig. Denn obwohl der Fusionsverein aus Hettingen und Inneringen keines der 30 Spiele in der Saison verloren hatte, blieb nur Platz zwei. „Da verlierst du kein Spiel und steigst am Ende nicht auf“, sagten auch die Verantwortlichen um Abteilungsleiter und Spieler Florian Flöß nicht ohne etwas Verzweiflung in der Stimme. Denn 23 Siege und fünf Unentscheiden brachten 74 Punkte aufs Konto, während der direkte Aufstiegskonkurrent sich drei Niederlagen erlauben konnte, 25 Siege aber 75 Punkte brachten. Somit schnappte Blönried/Ebersbach den Älblern den Platz an der Sonne zwei Wochen vor Saisonende weg.
Umso größer fiel die Erleichterung aus nach dem 2:0-Erfolg im Relegationsspiel in Hochberg gegen den SV Ebenweiler. Zwar war es ein hartes Stück Arbeit und die beiden Kontrahenten mussten in die Verlängerung, in dieser setzte sich aber die SG Hettingen/Inneringen am Ende verdient durch. Matthias Schmidt (118.) nach einem Freistoß und Goalgetter und Kapitän Florian Dangel (120.) sorgten für die verdienten Treffer und für ausgelassene Partystimmung in den beiden Heimatorten. So ausgelassen, dass zum einen des Trainers Haarpracht dran glauben musste und zum anderen eine Mallorca-Reise heraussprang.
„Klar, natürlich ist der Sieg eine Entschädigung für den bitteren Abstieg im vergangenen Jahr. Aber in erster Linie sehe ich das positiv, denn es ist auch ein Ergebnis unserer tollen Saison, mit 28 Ligaspielen ohne Niederlage“, hatte Florian Dangel nach dem Erfolg gesagt.
Dass es in der kommenden Saison nun besser klappt, dafür soll ein nun breiterer, jüngerer Kader sorgen. Den Verein verlassen hat nur Christoph Müller. Der Youngster versucht sich eine Liga höher, beim TSV Straßberg in der Landesliga.
Hinzugekommen sind mit Armin Steinhart (SG KFH) ein torgefährlicher Spieler mit Regie-Qualitäten, Jan Kempf (TSV Benzingen) und Onur Karakurt (SV Bronnen), der der Abwehr ein bisschen mehr Stabilität verleihen soll – ein Problem in der Abstiegssaison. Die Vorbereitung verlief bislang ordentlich. Beim Alb-Lauchert-Turnier wurden einige Stammkräfte wie Florian Dangel noch geschont. Weitere Tests gegen die SF Bitz und die SF Kirchen stehen/standen an. Als Saisonziel hat die SG Hettingen/Inneringen den Klassenerhalt angegeben.
Quelle: Schwäbische Zeitung