Museum findet guten Anklang

Auch wenn das Wetter nicht unbedingt dazu einlud: Zahlreiche Interessierte aus Inneringen und vor allem aus der Umgebung nutzten die Möglichkeit, am Sonntag das neue Sonnenbräu-Museum in Inneringen zu besichtigen. Ein kurzer offizieller Teil mit einem Grußwort von Bürgermeister Daniel Eiffler und die Segnung der Räumlichkeiten durch Pfarrer Olaf Winter rundeten einen gelungenen Eröffnungstag ab.

Reinhold Teufel übernahm als Mitglied des Vorstands-Triumvirats die Begrüßung der Gäste und erinnerte daran, dass von der Idee der Museumsgründung bei der letztjährigen Vatertagswanderung bis zur Eröffnung einige arbeitsreiche Wochen und Monate vergangen seien. Umso erfreuter könne man über das Ergebnis sein – eine sehenswerte Sammlung von Exponaten zur örtlichen Dorfgeschichte und zur Geschichte der Sonnenbrauerei.

Bürgermeister Daniel Eiffler ging in seinem Grußwort auf darauf ein, dass solche Museen immer auch einen Teil der Identität eines Dorfes abbilden und für die Nachwelt sichtbar machen. Als Hausherr – die Sammlung hat in der Alten Schule eine neue Heimstatt gefunden – lobte er die engagierten Helfer für die gelungene Einrichtung.

Die beiden anderen Vorstände Andreas Hospach und Joachim Metzger schilderten anschließend den Werdegang des Museums. Ursprung waren die Requisiten für Theaterstück der TSV-Theatergruppe, das in einer Wirtstube, die Andreas Hospach nicht einfach wegschmeißen wollte – die Thekenbeleuchtung mit Sonnenbräu-Beschriftung, den Stammtisch-Aschenbecher des Gasthauses Schwanen und manch anderes mehr. Er lagerte diese im Keller seines Wohnhauses zwischen – und dieses Zwischenlager wuchs im Laufe der Jahre zu einer beeindruckenden Sammlung an. Bedingt durch den Umzug des Museumsgründern drohte diese Sammlung auseinanderzufallen, dank der bereits erwähnten Vatertagswanderung kam es aber glücklicherweise anders.

Dass die Exponate nun in einem würdigen Rahmen präsentiert werden können, ist zuvorderst einigen fleißigen Mitgliedern des jungen Vereins zu verdanken, die – stellvertretend für viele andere – mit einem Bierkrug als „Helden der Arbeit“ ausgezeichnet wurden: Andras Amann, Martin Blatter, Marco Metzger, Christian Reiber, Manfred Kornwachs, Uli Haslauer und Jürgen Metzger – außerdem in Abwesenheit Ulrich Teufel.

Die Catering-Abteilung des Vereins versorgte die Gäste mit Bratwürsten und Getränken, im eigens aufgestellten Festzelt war genügend Platz für interessante Gespräche.

Nach seinen sonntäglichen Gottesdienstpflichten kam auch Pfarrer Olaf Winter kurz vorbei, um die Räumlichkeiten zu segnen. Er erinnerte daran, dass Bier letztlich eine Erfindung der Klöster war und Mönche vor vielen Jahren einmal eine Kostprobe zur Freigabe auch in der Fastenzeit an den Papst geschickt hätten. Das Bier sei aber während der langen Reise nach Rom schlecht geworden, weshalb der Papst das Trinken des Gebräus eher als Buße denn als Freude einstufte und die Freigabe erteilte. Seither dürften Katholiken auch in der Fastenzeit Bier trinken – das dann natürlich bevorzugt frisch gebraut und gezapft.

Seine Bitte, die kurze Zeremonie mit dem Singen eines Bierlieds abzurunden, blieb nicht  unbeantwortet: Spontan wurde das von Josef Grom vor vielen Jahren komponierte und gedichtet Lied „Ich bin ein Inneringer, hab meine Heimat lieb“ angestimmt.

Ein Museum ist nie fertig – dies bewies auch Dr. Manfred Huber aus Ravensburg. Er stammt mütterlicherseits aus der Brauereifamilie Maier und hatte via Ebay einen Sonnenbräu-Bierkrug feil getan, der von Vorstand Joachim Metzger gekauft wurde. Als Dr. Huber den Verwendungszweck des Kaufs erfuhr, erstattete er nicht nur den Kaufpreis zurück, bei der Museumseröffnung übergab er auch eine weitere Erinnerung an die Brauerei: Ein Siegelstempel, mit dem früher Papiere oder vielleicht auch Branntweinflaschen gesiegelt wurden, die Brauerei hatte schließlich auch das Brennrecht.

Schon im Vorfeld der Veranstaltung hatten die Verantwortlichen gehofft, zur Eröffnung auch das 100. Mitglied des Sonnenbräu-Museumsvereins begrüßen zu können. Lorena Datz machte schließlich die Mitgliederzahl dreistellig – und erhielt dafür eine Art Blumenstrauß.

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