Fach­leu­te er­ar­bei­ten Stadt­ent­wick­lungs­kon­zept

Bürger sollen intensiv beteiligt werden – Moderatorin Bliestle nimmt demnächst Arbeit auf

Quelle: Schwäbische Zeitung

Der Hettinger Gemeinderat hat in jüngster Sitzung mit seinem Beschluss die Erstellung eines Stadtentwicklungskonzepts auf den Weg gebracht. Dafür hat er Stadtplaner des Büros Steg Stadtentwicklung GmbH für 27 200 Euro und die Moderatorin Janine Bliestle vom Gemeindenetzwerk für 8000 Euro beauftragt. Dies wird mit Zuschüssen aus dem Förderprogramm Entwicklung Ländlicher Raum (ELR) gefördert.

Das Büro Steg wird zu Beginn eine umfangreiche Analyse der Ausgangssituation machen. Bliestle übernimmt den Part der Bürgerbeteiligung, die zur Erstellung eines Entwicklungskonzeptes unerlässlich ist. Ziel ist, ein Konzept zu bekommen, das bei künftigen Fragen, Planungen und Entscheidungen des Gemeinderats und der Stadtverwaltung herangezogen werden kann. „Wo sehen wir unsere Gemeinde? Wo wollen wir hin? Was muss in näherer Zukunft gemacht werden? Zu diesen Fragen werden Antworten im Stadtentwicklungskonzept formuliert“, erklärte Bürgermeisterin Dagmar Kuster.

Bliestle war zur Sitzung gekommen und stellte sich und ihre Arbeit vor. Sie ist Beraterin im Gemeindenetzwerk, unterstützt 173 Kommunen im Land bei der Förderung von Bürgerengagement. „Wir vernetzen die Kommunen, damit sie sich auch austauschen können“, berichtete Bliestle. Als Nebentätigkeit mache sie Moderationen.

Bürgermeisterin Kuster erklärte, dass es die Verwaltung sehr getroffen hätte, dass sie mit ihrem Antrag zur Aufnahme als Schwerpunktgemeinde beim Förderprogramm ELR abgeschmettert wurde, mit der Begründung, dass Bürger nicht beteiligt worden seien. „Dabei hatten wir es gemacht, aber unter einem anderen Namen“, machte sie deutlich. Nun wolle man ein Stadtentwicklungskonzept unter intensiver Beteiligung der Bürger erstellen.

Bliestle kündigte an, im kommenden Jahr nach der Fasnacht jeweils in Inneringen und in Hettingen eine Veranstaltung mit Bürgern zu machen und eine gemeinsame als dritte Veranstaltung. Parallel führe sie Gespräche mit Verwaltung und Gemeinderat. Als Moderatorin stehe sie auf keiner Seite, sie organisiere und koordiniere, damit alle zu Wort kommen. Sie wolle den Prozess nachhaltig gestalten, damit nach Ende ihres Vertrags die Bürger weiter am Entwicklungskonzept arbeiten.

Kein Wunschkonzert

Rat Johann-Walter Wolf fragte Bliestle, ob die Gemeinde als Ergebnis ihrer Arbeit einen Katalog mit Maßnahmen erhalten werde. Sie erklärte, dies mache das Büro Steg, betonte aber, dass die Bürgerbeteiligung kein Wunschkonzert der Bürger sei: Der Gemeinderat entscheide bei jeder Maßnahme über Umsetzung und Finanzierung. Rat Holger Bohne sagte: „Die Vorschläge der Bürger müssen im Gremium behandelt und zum Teil umgesetzt werden, sonst würden sich Bürger nicht engagieren.“ Bürgermeisterin Kuster betonte, es sei eine klare Ansage an das Büro Steg gemacht worden, konkrete Maßnahmen vorzuschlagen, die umgesetzt werden können.

Rat Wilfried Liener hatte in den Sitzungsvorlagen den Begriff „Spurgruppe“ gefunden und fragte Bliestle, was sie darunter verstehe. Sie erklärte: Um die Veranstaltungen vorzubereiten, brauche sie ein Gefühl für die Menschen im Ort. Eine kleine Gruppe Bürger sollte ihr dabei helfen, Bürgermeisterin Kuster werde ihr Personen nennen, die dafür infrage kommen. Kuster kündigte an, der Gruppe werden zwei Bürger aus Hettingen, zwei aus Inneringen und ein Vertreter der Verwaltung angehören.

Rätin Birgitte Gluitz fragte nach, ob Bliestle nicht schon zur Moderation der Turnhallensanierung beauftragt werden könnte. Bürgermeisterin Kuster meinte, sie wolle nicht vorgreifen, grundsätzlich sei es aber möglich, sagte sie.

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