Simone Buteweg aus Freiburg verbringt zwei Wochen bei der Familie Hospach in Inneringen. Sie genießt vor allem die Abwechslung auf dem Bauernhof.
Simone Buteweg verbringt zum zweiten Mal zwei Wochen ihrer Schulferien auf dem Hof der Familie Hospach. „Aktivaufenthalte“ auf dem Bauernhof werden von der katholischen Landfrauenbewegung in der Erzdiözese Freiburg organisiert. Für die Gymnasiastin ist es der ideale Ausgleich zur „Kopfarbeit“.
Im vergangenen Jahr wurde Simone Buteweg von ihrer Mutter auf die Anzeige der Landfrauenbewegung aufmerksam gemacht: „Meine Mutter arbeitet bei der Badischen Zeitung und streicht mir immer an, was ich lesen soll.“ Mit der Anzeige hat sie im vergangenen Jahr einen Volltreffer gelandet, denn nun kam Simone schon zum zweiten Mal nach Inneringen.
Die Landfrauenbewegung vermittelt solche Aufenthalte. Unter anderem wirbt sie damit, dass die jungen Menschen „Selbstbewusstsein durch Bewältigung von Herausforderungen“ erfahren und Sozialkompetenzen entwickeln. Aber auch Leben und Arbeiten im Rhythmus der Natur soll geboten werden. „Natur“ gibt es in Inneringen reichlich. Und der Bauernhof von Claudia und Gerd Hospach mit den Töchtern Johanna, Pia und Martha bietet darüber hinaus jede Menge Vierbeiner.
Die Landfrauen vermitteln neue Kontakte
Auch Claudia Hospach ist über eine Anzeige der Landfrauen auf die Möglichkeit aufmerksam geworden. Die gelernte Hauswirtschafterin und technische Zeichnerin fand die Anzeige ansprechend: Neue Kontakte sowie Unterstützung wurde geboten, Erfahrung und Wissen zum Landleben sollten weitergegeben werden. Davon gab es in der Familie auch genügend. Hospach selbst ist nicht Vereinsmitglied bei den Landfrauen: „In einem Verein fühlt man sich dann verpflichtet, und ich habe gerade leider wirklich keine Zeit.“ Mit dem Programm macht sie seit fünf Jahren gute Erfahrungen: „Simone macht alles schnell und gut und sieht auch die Arbeit, die gemacht werden soll.“
Die 15-jährige Simone kommt aus Freiburg und geht dort in das Deutsch-Französische Gymnasium. Sie wohnt „fast tierfrei“ mit einer jüngeren Schwester und ihren Eltern im Stadtteil Ebnet, der schon mehr Schwarzwald als Stadtgebiet ist: „Ich war immer schon ein Naturkind“, sagt sie.
Auf dem Hof der Hospachs gefällt ihr besonders das „Zupacken mit den Händen“ und dass sie keine Kopfarbeit wie in der Schule leisten muss. Sie fühlt sich wohl: „Sonst wäre ich ja kein zweites Mal gekommen.“ Nebenbei streichelt sie einen der drei jungen australischen Hütehunde des Hauses.
Auch die Töchter der Familie sind mit den temperamentvollen Hunden beschäftigt und bescheinigen Simone, dass sie bestens in der Familie integriert ist. Simone freut sich: „Ich bin Kindermädle, bin einfach da, helfe, wo ich kann, und ich versuche zu kochen.“
Claudia Hospach ergänzt: „Simone hat gestern sehr tüchtig Schafe gekoppelt.“ Die Schafe mussten von Emerfeld nach Fridingen gebracht werden und den Schafen war es zu heiß. Zum Hof gehören rund 400 Schafe und Ziegen, acht Hunde, Enten, Hasen, Zebrafinken, Hühner, Goldfische und Katzen. Ein Paradies für Tierliebhaber und für Tochter Johanna, die gerne noch mehr Tiere hätte. Aber auch für Simone, die für diese zwei Wochen „Auszeit“ mit dem Zug bis Sigmaringen gekommen ist: „Ich bin perfekt gelandet!“ Und sie fügt grinsend hinzu: „Der Hausherr ist Metzger und ich bin Vegetarierin.“
Wäre Bäuerin ein Beruf für sie? Doch Simone antwortet: „Mein Berufswunsch ist etwas mit Sprachen zu machen, vielleicht auch mit Wirtschaft, aber das ist Zukunftsmusik.“ Trotzdem oder gerade deswegen seien die beiden Wochen für sie sehr lohnend.
Quelle: Schwäbische Zeitung