Der Förderverein des Museums in Inneringen zieht für 2016 eine positive Bilanz. Vor allem Gruppen besuchen das „Gewandhaus“.
Quelle: Schwäbische Zeitung
Die Saison im Inneringer Museum Gewandhaus neigt sich dem Ende zu, und die Besucherzahl ist bereits wie im ersten Jahr nach der Eröffnung konstant hoch. Die Vorstandschaft des Fördervereins ist damit sehr zufrieden. Eine der letzten Gruppen in diesem Jahr war die Trachtengruppe aus Schiers in der Schweiz, die den Modereigen durch fünf Jahrhunderte besichtigte.
Die Schweizer Trachtengruppe, die mit Ingrid Sprissler nach Inneringen gekommen ist, lauschte gespannt den Ausführungen und den Anekdoten vom höfischen Leben, die Ilse Wolf bei der Führung preisgab. So erfuhren die Trachtenträgerinnen, dass die schöne Barbara Gonzaga von Mantua, die lebensgroß in voller Pracht zu bestaunen ist, nach ihrer Hochzeit mit Graf Eberhard zu Urach im Jahr 1495 erste Herzogin von Württemberg wurde. Auch erfuhren die Frauen, dass es ihr und ihren Zofen nicht erlaubt war, nach 19 Uhr ihre Gemächer zu verlassen. „Das ist heute hoffentlich nicht mehr so“, sagte eine Besucherin. Kaum vernehmbar murmelte ein männlicher Besucher, dass es noch lange nicht das Dümmste gewesen sei. Beeindruckt verließ die 20-köpfige Gruppe das Museum, nachdem sie von Ilse Wolf und von Daniela Müller viel Interessantes erfahren hatten.
Bürgermeisterin Dagmar Kuster blickt als Vereinsvorsitzende nach der zweiten Saison stolz zurück. „Der Förderverein bewirtschaftet das Haus komplett aus eigener Kraft“, sagte sie bedeutungsvoll. Das heiße, sämtliche Nebenkosten wie Strom, Heizung, Telefon werden vom Förderverein getragen. Eine wichtige Stütze seien dabei die vielen ehrenamtlichen Vereinsmitglieder, die ohne Aufwandsentschädigung Museumsdienst leisten, Gruppenführungen machen und das Gebäude reinigen, so Kuster.
Kaffee und Kuchen gehören dazu
Schriftführer Willi Gerbracht weiß, dass die meisten Besucher als Gruppen kamen. Zahlreiche Ausflüge von Gesellschaften hatten das Gewandhaus als Ziel. Daniela Müller vom Vorstandsteam erzählt, dass seit dem Frühjahr das Angebot besteht, nach einer Führung in der Inneringer alten Schule Kaffee und Kuchen einzunehmen. Vereinsmitglieder backen den Kuchen selbst und bewirten die Gäste. Das werde sehr gerne angenommen und regelmäßig zur Führung dazugebucht.
Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist das von Bäckermeister Robert Müller kreierte „Gewandhausbrot“, das sich mit seinen urtümlichen Zutaten großer Beliebtheit erfreut. „Es gibt Leute, die extra nach diesem Brot fragen“, freut sich Robert Müller. Und Künstlerin Ilse Wolf freut sich ihrerseits, dass pro verkauftem Brot 20 Eurocent in die Museumskasse wandern. Nach nur drei Monaten, seit es das Brot zu kaufen gibt, kann Robert Müller schon auf insgesamt 750 verkaufte Laib Brot verweisen. Das ergibt 150 Euro fürs Gewandhaus.
Am 6. November hat das Museum Gewandhaus das letzte Mal für diese Saison geöffnet. Sonderführungen sind aber auch während der Wintermonate jederzeit möglich, telefonische Reservierung unter Telefon 07577/860 92 76 wird erbeten.