Ostern mal selbst gemacht

So ganz ohne kirchliche Ostern wollten die Inneringer Christen nicht sein. Das aus der Corona-Not geborene „dezentrale“ Osterfest hat großen Anklang gefunden.

„Inneringen brennt füreinander“ – so recht konnten sich wahrscheinlich nicht viele vorstellen, wie das funktionieren soll. Ein Osterfest ohne kirchliche Termine?

Nachdem gemeinsame Termine der Pandemie geschuldet nicht möglich waren, haben sich Menschen aus der Mitte der Kirchengemeinde Gedanken darüber gemacht, wie unter den widrigen Verhältnissen doch etwas gemeinsames möglich gemacht werden kann, ohne gegen die verordneten Kontakteinschränkungen zu verstoßen.

So besann man sich am Gründonnerstag auf die alte Tradition, die Ölbergfiguren in einer Nische der Pfarrkirche St. Martin aufzustellen. Nicht wenige nutzten diese eindrucksvolle Darstellung für ein stilles Gebet.

Am Karfreitag lud das Missionskreuz bei der Kirche zum Gebet ein. Wer wollte, konnte einen Stein ablegen – und so symbolisch alle Gedanken, Sorgen und Bitten vor Gott tragen.

Auch von diesem Angebot wurde rege Gebrauch gemacht.

Am Ostersamstag stand an verschiedenen Orten im Dorf das vom Pfarrer in Veringenstadt entzündete Osterlicht zur Abholung bereit.

Und es waren sehr viele, die sich ein Osterlicht nach Hause geholt haben.

Am Ostersonntag schließlich wurde ein „stiller Flashmob“ angeregt. Mit Straßenkreide sollte „Christus ist auferstanden“ auf die Straße vor dem Haus oder der Wohnung geschrieben werden.

Und auch diese Idee wurde von vielen aufgegriffen.

Was bleibt von diesem „besonderen“ Osterfest? Auf jeden Fall die Erkenntnis, dass zu einem Osterfest hauptsächlich schon das gehört, was dieses Jahr gefehlt hat. Ostern dagegen, in seiner ursprünglichen Bedeutung und Intention, lässt sich mit etwas Phantasie und Engagement auch in Zeiten von Kontaktbeschränkungen „erleben“.

In Zeiten, in denen sich die Amtskirche durch immer größere Seelsorgeeinheiten mehr und mehr von den Menschen entfernt, nicht die schlechteste Erkenntnis!

Nicht wenige dürften sich wünschen, dass es auch im nächsten Jahr, wenn es hoffentlich wieder ein „normales“ Osterfest geben wird, ein Stück von diesem besonderen, örtlichen, selbstgemachten Ostern wieder geben wird!

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