Sonnenbräu-Museumsverein erfolgreich gestartet

Die Gründungsmitglieder des jüngsten Inneringer Vereins, in der Mitte die Vorstände Andreas Hospach, Joachim Metzger und Reinhold Teufel.

Das Inneringer Sonnenbräu-Museum ist mehr als eine Sammlung historischer Bierkrüge und Bierdecke: Viele seltene und manchmal auch überraschende Dokumente der Dorfgeschichte machen es zu einem waschechten Heimatmuseum. Ein Museumsverein möchte diese Sammlung nun erhalten.

Rund 150 Jahre lang ist in Inneringen Bier gebraut worden. Dass in der Sonnenbrauerei an der Hohenzollernstraße die letzte Flasche abgefüllt wurde, liegt inzwischen aber auch schon mehr als 20 Jahre zurück. Mit seinem privaten Sonnenbräu-Museum sorgt Andreas Hospach dafür, dass die Geschichte rund um das Inneringer Bier trotzdem nicht in Vergessenheit gerät. 

In über zwölf Jahren sammelte Andreas Hospach zahlreiche Raritäten, die im Keller seines Wohnhauses ihren Platz gefunden haben. Dabei hätte dort eigentlich eine Heimwerker-Werkstatt entstehen sollen. Dass alles anders kam, hängt mit dem Theater des TSV Inneringen zusammen. Damals spielte dessen Stück in einem Landgasthof mit Stammtisch und Dorftratsch – stilecht, so wie es früher war. Dazu wurde unter anderem eine Theke aufgebaut mit der üblichen Neonröhrenbeleuchtung samt Glas-Abdeckung, die den Schriftzug der Sonnenbrauerei trägt.

Beim Aufräumen der Requisiten nach den Aufführungen war die Beleuchtung zu schade, um irgendwo zu verstauben und womöglich zu Bruch zu gehen. Weil Andreas Hospach schon immer großes Interesse an der Geschichte seiner Heimat, an der Schwäbischen Alb und an der Geschichte der Brauerei hatte, in deren Nachbarschaft er aufwuchs, war das Sonnenbräu-Museum geboren. Im Laufe der Jahre kamen viele Zeugnisse der Dorfgeschichte dazu: Das Wahlplakat einer Bürgermeisterwahl in den 1960er Jahren, Schilder der früheren NATO-Station am Ortsrand und auch das „Negerle“ – eine Spendensammelfigur, die in vielen Gemeinden von der kirchlichen Mission aufgestellt wurde und aufgrund des historischen Kontextes auch heute noch als solches bezeichnet werden darf.

Aufgrund des Umzugs des Museumsgründers drohte die Sammlung auseinanderzufallen. Die nicht wenigen Freunde des Museums – und auch des Gründers – haben sich deshalb dazu entschieden, einen Sonnenbräu-Museumsverein zu gründen. Dieser wird – das ist mit der Stadtverwaltung schon so abgestimmt – bis auf weiteres den früheren Narrenraum in der Alten Schule zur Unterbringung des Museums bekommen.

Dieser Verein wurde nun bei einer Zusammenkunft im Gasthaus Adler gegründet. 23 Gründungsmitglieder waren mit dabei und erledigten die Formalitäten. Anschließend leitete Ludwig Sprißler die notwendigen Wahlen: Den dreiköpfigen Vorstand bilden Andreas Hospach, Joachim Metzger und Reinhold Teufel. Die Vereinsfinanzen betreut Raimund Teufel und Steffen Schüler wurde zum Schriftführer gewählt. Als Beisitzer verstärken Martin Blatter, Ulrich Haslauer, Jürgen Metzger, Marco Metzger, Armin Nothelfer und Ulrich Teufel den Vereinsausschuss, die Kassenprüfung übernehmen Josef Lehleuter und Gertrud Schüle. Der Mitgliedsbeitrag wurde einvernehmlich auf 15 € festgelegt.

Lange ausruhen kann sich der junge Verein nicht: Schon im Laufe des Oktobers soll der Umzug erfolgen, vorher muss das neue Domizil noch ausgeräumt und hergerichtet werden. Wann die offizielle Neueröffnung des Sonnenbräu-Museums erfolgen kann, ist deshalb noch unklar. Klar ist dagegen, dass zur laufenden Unterstützung der Vereinsarbeit noch viele weitere Mitglieder willkommen sind, entsprechende Beitrittserklärungen gibt es beim Sonnenbräu-Getränkemarkt. Auch die Geselligkeit soll im Verein nicht zu kurz kommen, sowohl eine jährliche Wanderung wie auch eine Weihnachtsfeier wurden angeregt.

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