Im Inneringer Sonnenbräu-Museum findet sich vieles, was die jüngere Ortsgeschichte sicht- und begreifbar macht. Manchmal machen dies aber auch die Gäste: Mit Jacques Bopp konnten die Museumsvereins-Vorstände Andreas Hospach und Joachim Metzger einen früher in Inneringen stationierten französischen Soldaten im Museum begrüßen.
In den 1950er Jahren wurde in Inneringen im Gewann Steigerloh eine militärische Anlage errichtet. Die benötigten Flächen wurden mit stattlichen Aufkaufpreisen zusammengekauft. Erleichtert wurde dies einerseits dadurch, dass die Bevölkerung vor Ort das Vorhaben grundsätzlich unterstützte – gut zehn Jahre nach Kriegsende war man gerne dazu bereit, etwas dazu beizutragen, dass der Frieden gesichert wird. Andererseits waren die Flächen im Gewann Steigerloh nicht besonders fruchtbar, für die Landwirte war dies also kein besonders schmerzlicher Verlust.
Gebaut wurden die Bunker und die Unterkünfte von mehreren Baufirmen, landläufig wurde von der AHI gesprochen, obwohl sich hinter diesem Firmennamen nur eine Firma von mehreren verbarg. Die Bauleitung war im Gasthaus Sonne untergebracht. Einige Arbeiter, die bei den Bauarbeiten eingesetzt wurden, blieben in Inneringen und heirateten ein.
1959 übernahmen Einheiten der französischen Luftstreitkräfte die Anlage. Bis zum Rückzug Frankreichs aus der NATO im Jahr 1966 blieben sie. In dieser Zeit fanden immer wieder auch Begegnungen mit der Bevölkerung statt, auch einige Fußballspiele zwischen den französischen Soldaten und dem TSV Inneringen gab es. In dieser Zeit leistete Jacques Bopp seinen 18monatigen Wehrdienst in Deutschland ab. Zwei Monate war er jeweils in Freiburg und in Stetten a.k.M., die restliche Zeit – zwei Winter und einen Sommer – in Inneringen. Die Rekruten wohnten damals in den Baracken im oberen Lagerteil, Bopp teilweise aber auch im Gasthaus Engel. Seinen Dienst verübte er in der Radarstation Richtung Veringenstadt, gute Kontakte hatte er mit Traudl Weber, der Ehefrau des Inneringer Hausarztes Dr. Wilhelm Weber (Hohenzollernstraße). Der damals junge Soldat kehrte auch gerne ein, im Adler bei Adlerwirtin Anna und auch in der Sonne bei Johanna und Emma.
Nach dem von Präsident de Gaulle 1966 verfügten Abzug der Franzosen wurde der Standort geschlossen, 1969 jedoch wieder in Betrieb genommen: Als „Fort Black Jack“ war es dann bis 1983 Stützpunkt für Truppenteile der US-Armee. Das Politmagazin DER SPIEGEL berichtete später immer wieder über Inneringen, beispielsweise auch darüber, dass hier Kurzstreckenraketen vom Typ PERSHING Ia mit nuklearen Sprengköpfen stationiert waren. Inneringen war deshalb immer wieder Ziel der Ostermärsche der Friedensbewegung. Im Juli 1983 zogen schließlich auch die Amerikaner ab, später erwarb die Stadt Hettingen das Areal. Heute ist im Bereich der Mannschaftsunterkünfte das Gewerbegebiet Bergwiesen, dort wo früher die Raketensilos und -abschussrampen waren, ist heute das Gewerbegebiet Steigerloh.