Noch vor wenigen Wochen gratulierte der TSV Inneringen seinem Ehrenvorsitzenden zur Goldenen Hochzeit, am Samstag begleitet der Verein ihn auf dem Weg zur letzten Ruhe: Erwin Teufel ist nach geduldig ertragener Krankheit im Alter von 78 Jahren verstorben.
Schon in jungen Jahren trug Erwin Teufel Verantwortung im Verein, zunächst als Schülerturnwart, später als Schriftführer. Er war dabei, als 1957 die Fußballabteilung gegründet wurde und gehörte auch zu den Gründervätern des Alb-Lauchert-Wanderpokalturniers, das in wenigen Tagen in Inneringen seine 54. Auflage findet. 1962 gelang den TSV-Fußballern zum ersten Mal der Aufstieg, der aber nur deshalb vollzogen werden konnte, weil sich Erwin Teufel bereiterklärt hatte, die Schiedsrichterprüfung abzulegen. Bis ins neue Jahrtausend hinein blieb er der Schiedsrichtergruppe Sigmaringen treu. Von 1966 bis 1990 leitete er die Theatergruppe des TSV Inneringen, Dutzende von Nachwuchsspielern standen unter seiner Regie auf der Bühne.
Von 1977 an stand der als 1. Vorsitzender an der Spitze des Vereins. In seine 14jährige Amtszeit fielen wichtige Meilensteine: 1983 konnte mit finanzieller Unterstützung durch den Verein die lang ersehnte Turn- und Festhalle in Inneringen eingeweiht werden, ein Jahr später feierte der TSV mit einem großen Fest sein 100jähriges Bestehen und wiederum ein Jahr später wurde das neue Vereinsheim beim Inneringer See bezogen. Das Gebäude wurde mit viel Eigenleistung der Mitglieder gebaut, und „ET“ ging hier wie selbstverständlich mit einer Vielzahl von Arbeitsstunden Beispiel gebend voran. Auch sportlich war diese Ära sehr erfolgreich: Die 80er Jahre verbrachten die Inneringer Fußballer nahezu komplett in der Bezirksliga, drei Meistertitel in der Kreisliga A wurden in Teufels Amtszeit gefeiert. Auch das seit 1980 in Inneringen stattfindende Fischerstechen ging auf seine Initiative zurück.
Im Turngau Hohenzollern war Erwin Teufel über viele Jahre hinweg als Gaualtersturnwart tätig und Organisator der jährlichen Gaualterstreffen. Einige Jahre war er zudem als stellvertretender Vorsitzender des Sportkreises Sigmaringen in der Verbandsarbeit tätig. Auch kommunalpolitisch war der Verstorbene sehr aktiv: Er gehörte von 1971 an dem letzten Gemeinderat der selbständigen Gemeinde Inneringen an und war von 1975 bis 1989 und für eine weitere Amtszeit von 1994 bis 1999 im Gemeinderat der Stadt Hettingen.
Sein Engagement wurde vielfältig gewürdigt: So wurde Erwin Teufel vom TSV Inneringen zum Ehrenvorsitzenden ernannt, und der damalige Ministerpräsident Erwin Teufel unterzeichnete für seinen Namensvetter die Urkunde zur Landesehrennadel.
In den letzten Jahren hatte Erwin Teufel mit den Erschwernissen des Alters zu kämpfen. Nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt starb er nun liebevoll umsorgt von seiner Frau Irma in seiner Heimatgemeinde. Er hinterlässt außerdem vier Kinder und sieben Enkelkinder.