Im Rahmen des Bürgerballs wurden die Setzweiber als weitere Gruppe der Narrenzunft Inneringen vorgestellt.
Josef Lehleuter erläuterte den Hintergrund dieser Maskengruppe:
Wo kommen die Kohlraben denn her? Während bei den Menschen bekanntlich der Storch für Nachwuchs sorgt, war und ist es bei den Kohlraben harte und zeitaufwändige Handarbeit, und diese wurde in der Vergangenheit meist von den Frauen geleistet. Der Samen der Kohlraben wurde über den Winter aus den Früchten des Vorjahrs herausgepickt und im zeitigen Frühjahr im Hausgarten zu Setzlingen gezogen. Ende Mai, bevorzugt bei Regen, wurden die Setzlinge dann auf den Äckern gesetzt. Spezielle Werkzeuge gab es hier nicht, es war im Wortsinne Handarbeit.
Gegen den Regen wollten sich die Setzweiber durch geeignete Kleidung schützen. Früher gab es aber noch keine Regenjacken, und so behalf man sich mit dem, was man hatte. Und das waren Rupfensäcke, in denen normalerweise Kartoffeln und Getreide gelagert werden. An diesen wurde eine Ecke eingeschlagen, wodurch sich eine Kapuze ergab, ein Garbenseil um den Leib sorgte für einen guten Sitz auch bei starkem Wind. In einer ebenfalls aus alten Rupfensäcken geschnittenen Tasche wurden die Setzlinge mit auf den Acker genommen. Beides sind die nun die prägenden Bestandteile des Häs‘ der Setzweiber! Seit 2023 bereichert diese Gruppe, der nur Frauen über 50 beitreten dürfen, die Inneringer Fasnet.